Die Geschichte Otterstadts

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Völkerwanderungs-, Frankenzeit, Ortsgründung im 7./8. Jahrhundert

Quelle: Thomas Horn
Dieser Teil eines verzierten Doppelhenkelkruges stammt aus der Merowingerzeit und wurde bei Auskiesungen nahe Otterstadt gefunden. Die Merowinger waren das älteste Königsgeschlecht der Franken (5. Jahrhundert bis 751)

Otterstadt ist wahrscheinlich von den Franken in der Landnahmezeit ab dem 6. Jahrhundert gegründet worden; darauf weist der Ortsname hin, der wohl als „Wohnstatt eines Other“ (nach anderen Schreibweisen auch Otar oder Authari), vermutlich des ersten Grundherren, zu deuten ist. Zur Entstehung des Ortsnamens Otterstadts gibt es verschiedene Theorien. Oft ist eine eine fundierte Herleitung schwierig, denn durch die damalige fehlende Rechtschreibung und falsch verstandene Niederschriften auf Grund der gesprochenen Dialekte kam es immer wieder zu Abwandlungen der Schreibweise.

Als Ortschaft im Speyergau ist Otterstadt zunächst Teil des fränkischen Stammesherzogtums, später des deutschen Königslandes. Um 974 wird es mit anderen Orten des Speyergaus durch Kaiser Otto II. von der kaiserlichen Gerichtsbarkeit befreit und dem Bistum Speyer unterstellt.

Quelle: Wikipedia

Die Römer schützten zu dieser Zeit ihr Reich mit einem gewaltigen Schutzwall (Limes) vor den von Osten kommenden germanischen Stämmen. Der römische Militärposten Noviomagus (das spätere Speyer) lag im östlichen Grenzbereich. Ab 260 konnte der Limes den Angriffen im Rahmen der Völkerwanderung nicht mehr standhalten und der Rhein wurde zur östlichen Grenze des römischen Reiches.

Quelle: Landesarchiv Speyer
Noch im 19. Jahrhundert bestand Otterstadt praktisch nur aus zwei Gassen, die sich am Lindenplatz trafen.

Der älteste Siedlungskern Otterstadts liegt am heutigen Lindenplatz an der annähernd rechtwinkligen Kreuzung der Mannheimer („Untergasse“) und der Speyerer Straße („Obergasse“)  sowohl auf dem Hochufer als auch in der Rheinniederung, zu der das Hochufer hier flach abfällt.

Am Nord-Ost-Rand des Ortes, im spitzen Winkel des Rheindamms von 1818/19, befand sich ein etwa 270 x 180 m großer fischreicher See, der der Anlass zu der Ortsgründung gewesen sein könnte. Dort war auch der mittelalterlich/frühneuzeitliche Kirchenbereich („Kirchlein am See“) mit Friedhof.

Quelle: Wikipedia
Taufe Chlodwigs (durch den hl. Remigius) im Jahr 496, Phantasiedarstellung aus dem 15. Jahrhundert von Meister des St. Gilles.

Chlodwig I. (auch Chlodowech, nach lateinisch Chlodovechus, romanisiert aus altfränkisch *Hlūdawīg oder *Hlōdowig, französisch und englisch Clovis; * 466; † 27. November 511 bei Paris) war ein fränkischer König bzw. rex aus der Dynastie der Merowinger.

Er unterwarf alle anderen fränkischen reges sowie weitere germanische Gruppen gewaltsam und bezwang 486/487 den letzten römischen Herrscher in Gallien, Syagrius, in der Schlacht von Soissons. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Seinen Übertritt zum Christentum vollzog er wohl nach seinem Sieg über die Alamannen in der Schlacht von Zülpich. Dieser Schritt war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte.

Folgenreich war auch Chlodwigs Entscheidung, das Christentum in der vom römischen Bischof vertretenen „katholischen“ Lehre anzunehmen: Anders als die Könige der allermeisten anderen germanischen Nachfolgereiche auf dem Boden des früheren Weströmischen Reiches, insbesondere der West- und Ostgoten, aber auch der Burgunder und Vandalen, die den christlichen Glauben in der Form des Arianismus angenommen hatten, bekannte sich Chlodwig zur Reichskirche des Römischen Reichs, das heißt zum athanasischen Glauben der römischen Kirche, die den Glauben der Arianer in den Jahren 325 und 381 verworfen hatte. Dies war von entscheidender Bedeutung, da im Merowingerreich fortan auch keine konfessionelle Barriere zwischen den neugetauften Franken und der gallorömischen Bevölkerungsmehrheit bestand, was mittelfristig eine Vermischung von Franken und Romanen ermöglichte.

Und als 519 das erste Schisma zwischen Konstantinopel und Rom beigelegt wurde, befanden sich Chlodwigs Erben zudem in Kommunion mit dem oströmischen Kaiser, was erhebliche außenpolitische Vorteile mit sich brachte. Kirchengeschichtlich war dies, rückblickend betrachtet, der Anfang vom Ende des Arianismus im Westen. (Quelle: Wikipedia)