Quelle: IG KeinÖl

KEINE  ERDÖL-FÖRDERUNG  IN  OTTERSTADT!

Quelle: E. Hettich
Geplantes Feld für die Erdölförderung zwischen Otterstadt und Waldsee (Bildmontage)

Worum es geht (Ein Text der „IG KeinÖl Otterstadt“)
Neptune Energy Deutschland GmbH und Palatina GeoCon GmbH und Co. KG haben die Genehmigung einer Erkundungsbohrung zur Aufsuchung von Erdöl, ca. 450 m vom Ortsrand Otterstadt und ca. 500 m vom Ortsrand Waldsee, beantragt. Falls die Bohrung fündig ist, wird man an dieser Stelle dauerhaft, d.h. für die kommenden 30-40 Jahre, zunächst bis zu 500 t Erdöl täglich fördern (über 150.000 t jährlich.). Die Firma plant bereits einen zweiten, deutlich größeren Bohrplatz in Otterstadt.

Viele Bürgerinnen und Bürger, die Ortsgemeinden Otterstadt und Waldsee sowie die Verbandsgemeindeverwaltung Rheinauen, der BUND, die Landwirtschaftskammer und andere Interessengruppen rebellieren gegen diese Pläne, denn die Risiken der Erdölförderung in dichtbesiedelten Gebieten sind bekannt: u.a. erhöhter Quecksilberausstoß, Grundwasserbelastung und Erdbebengefahr.

In Niedersachsen wird bereits seit über 30 Jahren Erdöl gefördert, teilweise mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung. In Groningen an der niederländisch-deutschen Grenze sind Schäden an Häusern aufgrund der Erdgasförderung in großem Ausmaß aufgetreten. Ähnliches in Staufen bei Freiburg. Über die Haftung wird seit Jahren gestritten. Leidtragende, sowohl gesundheitlich als auch finanziell, sind die Bürgerinnen und Bürger. [1-4] Auch in Otterstadt ist der Wertverlust von Häusern und Grundstücken – schon bei Genehmigung des Projektes – absehbar. Die Landwirte müssen befürchten, dass ihre Produkte von einer möglichen Belastung betroffen sind. Zudem soll die Bohrung auch innerhalb einer ökologisch wertvollen – und letzten realistisch möglichen – Biotop-Vernetzungslinie für besonders geschützte Wildtiere (Wildtierkorridor) zwischen Pfälzerwald und Rheinauen-Gebiet verlaufen.

Die widersprüchliche Position der Politik

Die neue rheinland-pfälzische Landesregierung legt in ihrem Koalitionsvertrag „Zukunftsvertrag Rheinland-Pfalz – 2021 bis 2026“ selbst die Messlatte für „konsequenten Schutz von Klima und Umwelt“ entsprechend hoch. [5] Hier heißt es: „Die Koalition wird sich daher dafür einsetzen, dass alle wesentlichen bundesgesetzlichen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden, um den notwendigen Zubau von Erneuerbaren Energien zu begünstigen… Konsequenter Klimaschutz bedeutet auch die Beendigung des Abbaus fossiler Ressourcen. Weiter setzt sich die Koalition für eine entsprechende Novellierung des Bergrechts ein, die auch mehr Bürger/innenbeteiligung und Transparenz ermöglicht.“ Auch die deutsche Bundesregierung und die EU haben das Ziel, aus der Nutzung von fossilen Energieträgern auszusteigen. Die energetische Nutzung von Kohle und Steinkohle soll in den nächsten Jahren eingestellt werden. Dass gleichzeitig neue Erdölförderungen, die jahrzehntelang Bestand haben werden, in der dichtbesiedelten Metropolregion Rhein-Neckar zur Genehmigung eingereicht werden, ist nicht nachvollziehbar.

Der Kampf geht weiter

Die Interessengemeinschaft IG KeinÖl Otterstadt ist seit 2015 aktiv. Bis heute konnte die Genehmigung der Erdölbohrung verhindert werden. Die IG KeinÖl Otterstadt macht deutlich, dass auch weiterhin alle Möglichkeiten juristisch und durch Öffentlichkeitsarbeit ergriffen werden, um die üblicherweise mindestens auf 30 bis 40 Jahre angelegten Erdölförderungen zu verhindern. Hierzu wird die IG KeinÖl Otterstadt wie bisher mit den anderen Bürgerinitiativen, die sich gegen die Erdölförderung in der Pfalz positionieren, den Ortsgemeinden, der Verbandsgemeinde Rheinauen sowie Umweltverbänden, wie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), zusammenarbeiten. Auch der engagierte Widerstand jedes einzelnen Bürgers und jeder Bürgerin wird benötigt.

Interessierte können sich auf der neuen Webseite der IG KeinÖl Otterstadt über das Thema informieren: www.kein-erdoel-otterstadt.de.

Quellen (Links alle zuletzt aufgerufen, 21.1.2022):